Im grossformatigen, aus mehreren Bildträgern bestehenden, Werk «la bombilla» von Irene Naef tauchen wir ein in eine faszinierende Unterwasserwelt, schweben durch einen Seetangwald und entdecken am Meeresgrund ein Korallenriff, das im Licht eines imaginären Scheinwerfers zu fluoreszieren beginnt plötzlich eröffnet sich der Blick auf ein offenes Auge. Durch die tiefe Hängung übers Eck entsteht, ohne mit Monumentalität zu überwältigen, ein immersiver Raum. Die pinken Ränder erzeugen eine ruhige, beinahe geisterhafte Neon-Aura. Letztere umhüllt das wilde Innere, das körperlich erfahrbar wird. Naefs experimentelle Mischtechnik aus Öl und Acryl beeindruckt durch einen zeichnerischen und gestisch-expressiven Duktus, der organisch-wuchernde Landschaften entstehen lässt, welche die Betrachtenden fesseln. Naef zeigt Mut am Experimentieren, was zu einer steten künstlerischen Weiterentwicklung beiträgt. Michel Rebosura

 

IRENE NAEF, *1961, Luzern, Bildende Kunst & Performance, Förderbeitrag CHF 10’000, irene-naef.ch

Visuals: Porträt © Urs Laube; Atelieraufnahme © zVg; Werk La bombilla, 2022/23, 28 Tafeln je  60 x 60 cm, Mischtechnik (Oel und Acryl) auf Holz, 420 x 240 cm (ohne Abstand, übereck gehängt); Werk La bombilla, 2022/23, 28 Tafeln je 60 x 60 cm, Mischtechnik (Oel und Acryl) auf Holz, 450 x 2 55 cm (mit Abstand gehängt)