Thomas «Joke» Lanz macht nichts so, wie es andere machen. Und nicht mal vor sich selbst macht er dabei Halt. Auf diese Weise ist er seit Jahrzehnten frei von Konventionen und immer wieder zeitgemäss. Mit seinem neuen Werk «Gespräche mit meiner Mutter» will er die Erzählungen und Erinnerungen seiner kürzlich verstorbenen Mutter festhalten und aufleben lassen. Interviews sollen hierfür mit einem klanglichen Kleid überzogen werden. Klänge und Geräusche dienen als Referenzpunkte für ein Leben, in welchem Jugend und Lebensabend verknüpft werden und das durch einsetzende Demenz und Verlust der Selbstständigkeit erschwert wird. Es sollen hörspielartige Stücke entstehen, die mit Fragmenten aus Briefen, Gedichten und Tagebüchern narrativ und mit Fotos und Notizen visuell angereichert sind. Im Beziehungsgeflecht der drei Themen Mutter, Tod und Familie rückt Lanz sich und seine Existenz ins Zentrum, was ein spannendes und sehr persönliches Resultat verspricht. Deshalb unterstützt das Aargauer Kuratorium Lanz’ unermüdliches Schaffen mit einem Werkbeitrag. Oliver Miescher
THOMAS «JOKE» LANZ, *1965, Berlin, Jazz & Rock/Pop, Werkbeitrag CHF 30’000. YouTube
Visuals: Porträtbilder © Frank Schemmann, Sebastien Bozon und Cristina Marx